„Starting six“ an diesem Abend (von links nach rechts): Spieler Tom Horschel, Teammanager Alfred Prey, Co-Trainer Martin Jiranek, LIONS-Club Präsident Ulrich Seier, Spieler Mike Moore und Geschäftsführer Hauke Hasselbring.
Nach einer kurzen Begrüßung von LIONS-Club Präsident Ulrich Seier, begannen Geschäftsführer Hauke Hasselbring und Teammanager Alfred Prey von den Fischtown Pinguins einen allgemeinen Einblick über das Tagesgeschäft zu geben – und hierbei wurde schnell deutlich, dass abseits vom Eis eine ganze Menge Arbeit zu erledigen ist: Acht Männer inkl. zwei Trainer sorgen für den reibungslosen Ablauf im Hintergrund. Denn der geringste Etat in der gesamten Liga stellt die Fischtown Pinguins zwangsläufig vor tägliche Herausforderungen. Da die Gehälter für die Mannschaft am meisten Budget verschlingen, ist eine gründliche Planung bereits vor Saisonbeginn unabdingbar. Das betrifft vor allem auch die Reisen zu Auswärtsspielen zwischen den anderen Eishockey-Stationen in Deutschland. Aber auch das Equipment der Spieler pro Saison oder die Kosten für den Aufenthalt der Spieler unter der Woche in Bremerhaven tun ihr Übriges.
Doch die Fischtown Pinguins schreiben schwarze Zahlen und gelten als mittelständischer Wirtschaftsfaktor in der Region. Und neben dem eigenen Gewinn ist Eishockey in Bremerhaven vor allem eins: ein Gewinn für die Menschen hier vor Ort. Die durchschnittliche Auslastung des Stadions liegt bei 95 % und 3000 Dauerkarten sind auf dem Markt. Erfreulich, wenn man bedenkt, dass der Eishockey-Standort Bremerhaven auf Grund der geographischen Lage bereits einen Nachteil mitbringt.
Auch diese Saison beweisen sie, dass ein Etat nichts über die spielerische Qualität aussagt. So haben sich die Bremerhavener auch in ihrem vierten Jahr in der DEL wieder einen Playoff-Platz gesichert – dieses Jahr ist sogar noch die direkte Qualifikation ins Viertelfinale möglich. Das große Ziel sei es, in der DEL zu bleiben – gerade in Hinblick auf die nächste Saison, in der Auf- und Abstieg die Karten neu mischt, wird die Herausforderung und der Druck umso größer.
Der zweite Teil des Abends gestaltete sich als Frage-/Antwortmodus zwischen den Fischtown Pinguins und den LIONS. Hierbei stellten die LIONS spannende Fragen zum Torwart, dem „Diven“ der Spieler (eine Schwalbe machen) oder die allgemeine Belastung vor oder während eines Spieltages. Kapitän Mike Moore erzählte den LIONS zudem, wie wichtig es ihm als kanadischer Profi sei, dass die Familie zu jeder Zeit mitzieht. Interessant für die LIONS zu wissen war es auch, wie man mit Gegenspielern umgeht, mit denen man sich gar nicht versteht. Aber auch hier bleiben die Spieler professionell und reichen sich nach dem Spiel die Hand – ganz egal wie sehr man im Spiel aneinander geraten ist.
Martin Jiranek gab außerdem noch einen Einblick in seine tägliche Arbeit, die vor allem aus der Vor- und Nachbereitung der Videos der jeweiligen Spieltage am Bildschirm besteht. Tom Horschel gab zum Abschluss der Runde noch einen Einblick in seine Rituale vor einem Spiel. Anfangs noch davon überzeugt, keine zu haben, musste er nach seinen Aufzählungen sich dann doch amüsiert eingestehen, möglicherweise doch nicht ganz ritualfrei zu sein.
Aus angedachten 90 Minuten wurden 120 Minuten (das entspricht übrigens zwei Eishockey-Spielen) – und insgesamt schauen sowohl die Pinguine als auch wir mit unseren Frauen auf einen unterhaltsamen Abend zurück. gez. U.S.
Kontakt: | Karl-Heinz Wichern |